Leistungsfeld Fabrikplanung

Die Fabrik: das Uhrwerk im Bauwerk

 

Eine Uhr funktioniert erst durch das geregelte Zusammenspiel ihrer Bestandteile. Für eine Fabrik gilt das ebenso wie für ein Logistikzentrum oder Krankenhaus. Als Fabrikplaner kümmern wir uns deshalb um die Bauhülle ebensowie deren Inhalt.

LogistikPlan ist auf die Planung von Produktionsstätten, Logistikzentren und kompletten Fabrikstandorten spezialisiert – auf der grünen Wiese wie im Bestand.

Planungsgrundlage und Gegenstand:

  • Grundlage unserer Industrieplanung ist stets eine vorangeschaltete Zielplanung und Konzeption
    • mit Vorgaben zum Standort und zu Ausbaustufen,
    • zum Produktionsprogramm (mit Sortimenten, Mengen, Technologien) sowie
    • mit technisch und wirtschaftlich fundierten Lösungsansätzen.
  • Gegenstand unserer Planung ist die Dimensionierung, Auslegung und Spezifikation aller logistikbezogenen Anforderungen
    • an Infrastruktur und Gebäude
    • an Logistikausrüstungen (für Materialfluss, Lagerung, Handling etc.)
    • an Logistikprozesse (Organisation, Qualifikation, Steuerung).

Leistungsumfang der Fabrikplanung:

  • Als Fachplaner sind wir im klassischen Bereich der Industrieplanung für Neuplanungen ebenso wie Fabrikerweiterungen und Optimierungsprojekte tätig.
  • Bei Investitionen im unteren bis mittleren Bereich (bis etwa 20 Mio. Euro) integrieren wir alle notwendigen Fach- und Genehmigungsplanungen als Generalplaner.
  • Wir betreuen unsere Auftraggeber professionell und durchgängig – von der Konzeption und Feinplanung über die Vergabe und Werkplanung bis zur Installation und Inbetriebnahme.

Planungsergebnisse im Beispiel:

  • Nachhaltige Standortentwicklung und skalierbare Baustruktur
  • Wandlungsfähigkeit und Flächeneffizienz der Produktions- und Lagerhallen
  • Funktionsgerechte, materialflussfreundliche Layoutplanung und Einrichtung - vom Wareneingang über die Fertigung und Montage bis zum Versandlager

Fabrikplanung: Methodenwissen aus 250 Jahren

Fabrikplanung ist eine Planungsdisziplin mit faszinierender fachlicher Breite, aber auch mit viel Geschichte. In ihr spiegelt sich der enormen Wandel wieder, den die Industrie in Vergangenheit und Zukunft zu meistern hat:

Wissenschaftlich gesehen: Ort der Wertschöpfung

Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Fabrik eine Betriebsstätte, an der Wertschöpfung durch Produktion stattfindet1. In der Fabrik werden verschiedenartige Produktionsfaktoren systematisch eingesetzt, von Personal, Material und Betriebsmitteln über Medien, Energie und Informationen bis hin zu Gebäude und Gelände.

1) vgl. VDI-Richtlinie 5200 für Fabrikplanung

Historisch gesehen: Von der Hufschmiede zum Presswerk

  • Seit im späten 18. Jahrhundert die ersten Maschinen eingeführt wurden, haben sich Manufakturen zu Fabriken verwandelt (lat. fabricare = „anfertigen“). Schreinereien wurden zu Möbelfabriken, Apotheken zu Pharmabetrieben, Schmieden zu Presswerken.
  • Auch wenn die Industrialisierung längst vollzogen ist, lebt ein wertvoller Erfahrungsschatz bis heute weiter. Er liegt in der klugen örtlichen Konzentration von Arbeitsmitteln und -materialien, Arbeitskräften und -methoden. Um erfolgreich zu produzieren, haben die Menschen von Generation zu Generation besser gelernt, diese Ressourcen sinnvoll anzuordnen und anzuwenden – im Handwerk wie im Industriebetrieb. So gesehen lebt die Fabrikplanung schon seit fast einem Viertel Jahrtausend.

Bis in die 80er: klassische Werksstandorte

  • Bis in die 80er Jahre wurden sämtliche Funktionen eines Unternehmens meist auf einen einzelnen Standort konzentriert. Die klassische Fabrikorganisation war durch starre, zentralisierte Produktions- und Verwaltungsstrukturen geprägt.

In den 90ern: dynamische Unternehmenseinheiten

  • In den 90ern entstanden erste fraktale Fabriken: autonome, dynamische Unternehmenseinheiten mit dezentralen Strukturen und kleinen Regelkreisen. Sie lassen sich Dank modularer Bauweise auf verschiedene Standorte "kopieren". Mit „lean production" (dt. „schlanke Produktion") gewinnt der sparsame und effiziente Einsatz von Ressourcen an Bedeutung.

Seit den 2000ern: Globale Lieferketten

  • Seit den 2000ern fördern die Globalisierung und das Internet sprunghaft den Vernetzungsgrad der Firmen. Sie organisieren sich in strategisch angelegten, hierarchischen Lieferketten. Mit Ansätzen zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung ist bei vielen Firmen das ökologische und soziale Verantwortungsbewusstsein erwacht.

Modern gesehen: Automatisierung und Intelligenz

  • Infolge der voranschreitenden Rationalisierung und Automatisierung arbeiten in der Produktion immer weniger Menschen, und zwar mit Arbeitsmitteln, die immer produktiver, intelligenter und vernetzter sind.
  • Gleichwohl wachsen viele Unternehmen weiter, weil sich Forschung und Engineering, Controlling und Vertrieb vom geografischen Produktionstandort unabhängig entwickeln. Auch die Lager- und Versandlogistik wird immer häufiger vom Fabrikstandort entkoppelt und an Logistikzentren ausgelagert.

In die Zukunft gesehen: Module im virtuellen Netz

  • Und in der Zukunft? Nicht nur die Technologie, sondern auch die Organisationsweise der Unternehmen wird sich in Zukunft weiter stark verändern.
  • Angesichts innovativer Technologien wie Rapid Prototyping und Industrie 4.0 wird sich der Charakter von klassischen Industriestandorten künftig weiter wandeln, etwa zu Virtual Factory Modules oder simplen 3D-Print-Shops, die sich in Smart Production Parks versammeln oder als virtuelle Produktionsdienstleister rund um die Welt verteilen.
 

Nicht nur für Bauherren: Die LogistikPlan-Leistungen zur Fabrikplanung: