Generalplanung für die Erweiterung und Automati­sierung der Lager-, Versand- und Retouren­logistik
Hartmannsdorf, Sachsen
- Preisträgerkonzept des Deutschen Logistikpreis 2018
- Generalplanung für die Erweiterung der Lager- und Versandlogistik
- Einführung und Erweiterung automatischer Fördersysteme
- Integration der Service- und Retourenlogistik in das neue Logistikzentrum
- Konzeption, Planung und Realisierung:
Preisträgerkonzept: KOMSA und LogistikPlan gewinnen den Deutschen Logistikpreis 2018
Ein Überblick zum innovativen Logistikkonzept Von der Standortstrategie über die Planung bis zur Inbetriebnahme hat LogistikPlan KOMSA beim Projekt „Reload – Digitalisierung der KOMSA-Intralogistik“ begleitet. Voller Freude nahmen beide Partner dafür in Berlin die Auszeichnung der Bundesvereinigung Logistik entgegen, den Deutschen Logistik-Preis 2018.
Um eine ausbaufähige Logistikplattform zu schaffen, holte KOMSA sich LogistikPlan aus Dresden an Bord. Schwerpunkt des ersten Beratungsprojektes war 2013 die Untersuchung von Ansätzen zur Optimierung und strategischen Ausrichtung der Standortlogistik von KOMSA. Die Lösung bestach durch langfristig höchste Prozessqualität und Effizienz bei gleichzeitig geringsten Kosten pro Paket. Ausgangspunkt des späteren Lagerkonzeptes war das Ziel, bislang örtlich verteilte Lagerflächen zentral an einem Standort und so dicht wie möglich am Wareneingang zu bündeln sowie die enge räumliche Kopplung zwischen Palettenlagerung, Nachschubprozess und Versandabwicklung zu sichern. Um zukunftsfähig zu sein, waren mindestens 13.000 Stellplätze für Paletten erforderlich.
Gemeinsame Roadmap: gedacht – geplant – gebaut
Am Firmensitz im sächsischen Hartmannsdorf hat die KOMSA-Gruppe mit einer Investition von 30 Millionen Euro im Jahr 2017 das größte Projekt ihrer 26-jährigen Firmengeschichte erfolgreich abgeschlossen. Das dreigeschossige „Haus der Dienstleistungen“ bietet nun Raum für bis zu 800 Arbeitsplätze in unmittelbarer Logistiknähe. Rund 14.500 Paletten finden im benachbarten Logistikzentrum ihren Stellplatz. Ein zentraler Verbindungsbau integriert alle Logistikfunktionen – von der Wareneingangs- und Servicelogistik über die Lager-, Reparatur- und Retourenbereiche bis zur Versandlogistik. Mit AutoStore, dem automatischen Behälterlager, wurde die Kleinteilekapazität des Logistikzentrums erheblich erweitert und – mit gravierenden Vorteilen – auf das Prinzip „Ware-zum-Mann“ umgestellt. Seine High-Speed-Garantie sichert KOMSA mithilfe von Förderstrecken und Routenzügen, aber auch mit einer gelungenen IT-Integration aller Logistikgüter und Multi-Channel-Prozesse.
AutoStore: Roboter erledigen die Kommissionierung
Wie funktioniert AutoStore? Dicht neben- und übereinander stapeln sich in diesem System 25.000 Behälter von je 70 Litern Fassungsvermögen, welche durch eine dynamische Teilung weiter aufgestockt werden können. Auf einem Metallgerüst darüber patrouillieren 35 batteriebetriebene Roboter. Rund um die Uhr werden die Behälter von den Robotern automatisch umsortiert. Was dafür sorgt, dass alle Artikel jederzeit in weniger als drei Minuten verfügbar sind. An neun Arbeitsstationen, sogenannten „Ports“, entnehmen Logistik-Mitarbeiter die angeforderten Produkte oder führen dem System Nachschub zu. Das Prinzip der Ware-zum-Mann-Kommissionierung erspart sämtliche Wegezeiten, die Mitarbeiter bisher in der manuell bedienten Fachbodenanlage aufwenden mussten – mehr als 60 Kilometer täglicher Laufstrecke wurden eliminiert.
Heißes Thema cool gelöst Hochwertige
Waren verlangen hochwertigen Brandschutz. Mit dem Einsatz einer flächendeckenden Sprinklerung in allen Lagerzonen und einer elektronischen Brandmeldeanlage ist der gesamte Lagerbestand im Logistikzentrum vorsorglich gegen Brandschadensfälle gesichert. Weil das KOMSA-Sortiment viele Produkte mit integriertem Akku umfasst, wurde das Behälterlager AutoStore zusätzlich unter einer luftdichten Hülle verschlossen und zur Sauerstoffabsenkung mit einer sogenannten „Oxy-Reduct“-Anlage ausgestattet. Sie reichert das Innere des Lagerkubus rund um die Uhr mit Stickstoff an – selbst der kleinste Brandherd würde sofort erstickt.
Digitallogistik: Jedes Produkt mit „digitalem Zwilling“
Um Geschwindigkeit, Komplexität und Verschiedenartigkeit aller Prozesse und Produkte zu meistern, spielt Digitalisierung – neben klassischer Automatisierung und Integration der Logistikfunktionen – im Konzept von KOMSA und LogistikPlan eine entscheidende Rolle. Transparenz und Qualität der Logistikaufträge sichert ein „digitaler Zwilling“: Er bildet alle Daten eines Produktes ab, die vor, während und nach dem Logistikprozess benötigt werden. Damit sichert Digitallogistik einen durchgängigen Informationsfluss von der Planung und Steuerung über die Auftragsbearbeitung und Qualitätssicherung bis zur Kontrolle und Abrechnung. Auslieferungen werden zeit- und wegeoptimiert erledigt, Sendungsinformationen automatisch an Partner geliefert und im Rückwärtsprozess abgeglichen. Dieser Vorgang kann vollautomatisch ablaufen oder individuell auf den Einzelfall abgestimmt sein – und das stets mit High-Speed-Garantie.
| Text: KOMSA & LogistikPlan
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