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Logistikkonzept trifft Fabrikdesign

Yamaichi eröffnet modernste Fabrik in Frankfurt/Oder

Yamaichi ist japanisch und bedeutet „Spitze des Berges“. Nun hat auch Frankfurt/Oder einen neuen Höhepunkt: Nach einem Jahr Bauzeit auf der grünen Wiese hat die japanische Firmengruppe Yamaichi Electronics ihr neues Werk offiziell eröffnet. LogistikPlan begleitete das Unternehmen beim „Gipfelsturm“ – vom Standortkonzept über die Planung der Lager- und Produktionslogistik bis zur Einführung eines neuen Logistik-IT-Systems.

Vertreter aus Politik, Medien und Wirtschaft überzeugten sich im Oktober gemeinsam mit dem Yamaichi Führungsteam bei einer feierlichen Zeremonie von dem rundum gelungenen Vorhaben. Während eines Rundgangs konnten sich die Gäste von der ausgezeichneten Funktionalität und dem anspruchsvollen Design des Werkes überzeugen – auch gemeinsam mit LogistikPlan-Projektleiter Eric Stahlmann. Der Dresdner Beratungs- und Planungsexperte begleitete Yamaichi von Strategie zur Werksstruktur über die Grundsteinlegung bis zum Produktionsstart.

Helge Puhlmann (Mitte), European Präsident von Yamaichi Electronics, René Wilke (links), Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt/Oder und Hendrik Fischer, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, nahmen die symbolische Eröffnung des neuen Werkes vor.

Helge Puhlmann (Mitte), European President von Yamaichi Electronics, René Wilke (links), Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt/Oder und Hendrik Fischer, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, nahmen die symbolische Eröffnung des neuen Werkes vor.

Logistikkonzept trifft Fabrikdesign

Anlass für den Fabrikneubau war das zunehmende Produktionswachstum des Unternehmens am bisherigen Standort. Also ergriff Yamaichi die Chance, in einem Greenfield-Projekt gemeinsam mit LogistikPlan modernste Layout-, Lager- und Materialflusslösungen zu entwickeln. Gleichzeitig sicherten die LogistikPlaner eine enge Verzahnung mit der Bauplanung (Fa. Vollack) – vom baulichen Vorentwurf über das Brandschutzkonzept und die Genehmigungsplanung bis zur erfolgreichen Grundsteinlegung.

Logistik trifft Fabrikdesign: LogistikPlan sichert enge Verzahnung von Logistik- und Bauplanung für ein integriertes, logistikfreundliches Fabrikkonzept.

„Oft muss sich die logistische Planung leider an vorhandene Gebäudehüllen anpassen oder wird überhaupt erst nach der Bauplanung begonnen“, berichtet LogistikPlan-Chef Stefan Gärtner aus Erfahrung. „Anders bei Yamaichi Electronics: Hier konnten wir, beginnend mit der Standortstrategie, sehr viel Einfluss auf die logistische Erschließung und die materialflussfreundliche Struktur des Gebäudes nehmen. Schließlich sollte die Form einer Fabrik der Funktion folgen und nicht umgekehrt!“

Parallel zum Baufortschritt begleitete LogistikPlan seinen Kunden bei der Feinplanung und Vergabe sämtlicher Lagersysteme – für Paletten, Klein- und Fertigteile (Lagerlifte) ebenso wie für Langgut, Werkzeuge und Halbzeuge. Doch gute Technik allein macht noch keine Gipfelbesteigung. So entwickelten die Dresdner Fabrikplaner gemeinsam mit den Unternehmen modernste Logistikprozesse und sorgte für eine effiziente, prozessgerechte Auslegung der Flächen und Arbeitsplätze – vom Wareneingang über den gesamten Auftragsdurchlauf bis Versandzone. Für die Spezifikation der künftigen Logistiksoftware erstellte LogistikPlan ein elektronisches IT-Lastenheft und betreute die Implementierung. "Yamaichi stellt mit dem neuen Lagerverwaltungssystem nicht nur eine vollständige Materialtransparenz sicher", so Projektleiter Stahlmann, "sondern eine durchgängige digitale Unterstützung der Lager-, Produktions- und Materialflussprozesse."

Logistiksoftware sichert integrierte Prozesse: Dan Münzberg, Production Engineer bei Yamaichi, und LogistikPlan-Projektleiter Eric Stahlmann (links), verbinden High-Tech-Produktion und Intralogistik mit modernster Logistik-IT.

Logistiksoftware sichert integrierte Prozesse: Dan Münzberg, Production Engineer bei Yamaichi, und LogistikPlan-Projektleiter Eric Stahlmann (links), verbinden High-Tech-Produktion und Intralogistik mit modernster Logistik-IT.

Einziger Fertigungsstandort in Europa

Seit fast 15 Jahren produziert die japanische Firmengruppe Yamaichi Electronics in Frankfurt/Oder, dem einzigen Fertigungsstandort des Konzerns in Europa. Die 2006 bezogenen Werkshallen im ehemaligen Halbleiter-Werk in Frankfurt-Markendorf waren den benötigten Produktionskapazitäten nicht mehr gewachsen. Der Fabrikneubau umfasst nun über 7.000 Quadratmeter Fläche, was rund anderthalb Fußballfeldern entspricht. Das Werk bietet erhöhte Flexibilität zur Produktion von Unikaten – eine Herausforderung während der Planung – sowie von kleinen, mittleren und großen Serien. Für fast alle von Yamaichi Electronics bedienten Märkte wird direkt in Deutschland produziert – von der Halbleiterbranche über Automobilbau und Automatisierung bis zur Medizin-, Mess- und Prüftechnik. Die Produktion „Made in Germany“ umfasst zum Beispiel Kabelkonfektionen, umspritzte M12 Rundsteckverbinder, metallische Push-Pull Rundsteckverbinder, RJ45 und USB für raue Einsatzumgebungen geschützte Ethernet-Steckverbinder, flexible Flachbandkabel sowie Prüfadapter für Halbleiter-Bausteine. Auch Baugruppen werden assembliert, Federkontaktstifte gedreht sowie Einzellitzen kompaktiert.

│ Textquellen: LogistikPlan, Yamaichi 
│ Fotos: Yamaichi / LogistikPlan / Egbert Sass