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Der Weg ist das Ziel

Fabrikwachstum erfordert intelligente Transportoptimierung

Für das erweiterte Werksgelände der Gebr. Meiser GmbH im saarländischen Schmelz-Limbach konzipierte die Dresdner LogistikPlan GmbH ein LKW-Leitsystem zur effizienten Steuerung der Verkehrsbewegungen – und begleitete dessen Implementierung.

Auf dem Betriebsgelände gilt die STVO! Diesen apodiktisch anmutenden Satz lesen LKW-Fahrer tagtäglich an Werkstoren überall in Deutschland. Doch vom bloßen Anpinnen eines Schildes bis zur kompletten Optimierung der Verkehre auf dem Werksgelände ist es ein weiter Weg. Das war und ist der Gebr. Meiser GmbH (www.meiser.de) aus dem saarländischen Schmelz-Limbach bewusst. Am Hauptstandort nimmt Meiser – einer der Weltmarktführer bei der Produktion von Gitterrosten, Blechprofilrosten und Treppenanlagen – dieser Tage eine hochmoderne Verzinkungsanlage in Betrieb. Flankiert wird der Produktionsausbau von einem neuen Versandlager – eine Halle mit sage und schreibe 20.000 m² Grundfläche. Zum Vergleich: Der Berliner Fernsehturm würde in horizontaler Position, allerdings ohne Antenne, im rund 300 Meter langen Gebäude völlig verschwinden. Um Platz für die Bauwerke zu schaffen, galt es sogar, im engen Flusstal der Prims eine öffentliche Straße zu verlegen – und einen kleinen Berg abzutragen.

Bei der Werksplanung vertraute das Management der Gebr. Meiser GmbH auf das einschlägige Know-how von LogistikPlan. Schon 2009 erarbeitete das Team aus Fabrik- und Logistikplanern den Verkehrsflächen und Standortlogistikplan - für eine langfristig angelegte Erweiterung des Firmengeländes - mit allen künftigen Produktions- und Verkehrsflächen, Transportrouten und Verladezonen. Bereits damals zeigte sich, dass mit der Optimierung des innerbetrieblichen Verkehrs eine ganz besondere Herausforderung entsteht: bis zu 200 LKW pro Tag befahren das Werksgelände, um Material anzuliefern oder fertige Produkte abzuholen.
Um zu einer möglichst hohen Effizienz der Verkehrsabwicklung zu gelangen, sind staufreie Verkehrswege und übersichtliche Stellplätze ebenso entscheidend wie verkürzte Warte- und Ladezeiten – kein Problem Dank der von LogistikPlan eingeführten Logistikprozesse und IT-Systeme. Bei der hohen Menge der täglichen Fahrzeugbewegungen ist Transparenz mindestens so wichtig wie Effizienz. Darf ein Fahrzeug überhaupt auf das Firmengelände? Wo soll es hin und an welcher Station befindet es sich im Moment? Fragen, die sich nur mithilfe eines LKW-Leitsystems beantworten lassen. In gemeinsamen Workshops mit den Meiser-Führungskräften definierten die Dresdner LogistikPlaner die Logistikprozesse, erarbeiteten ein Lastenheft und unterstützten das Unternehmen bei der Vergabe für das LKW-Leitsystem.

 

Unter enormen Zeitdruck – die Feinplanung begann im Februar 2011 – realisierten jetzt die beauftragte OAS AG (www.oas.de) aus Bremen und LogistikPlan bis Ende Juli 2011 das Projekt. Von nun an bekommt jeder Brummifahrer, der das Gelände in Schmelz-Limbach befahren soll, sein Hofticket mit Barcode. Er bezeichnet das jeweilige Fahrzeugkennzeichen sowie die Ziele auf dem Werksgelände. Meist steuern die LKW zuerst die Waage und dann ihre Warteposition an, wenig später weist eine Anzeigetafel den Transporter zu seiner Beladestation. Da der Barcode an jeder Station gescannt wird, hat das Versandbüro stets den Überblick, wo sich welches Fahrzeug gerade befindet.

Als größter Arbeitgeber vor Ort setzt Meiser in puncto Kundenfreundlichkeit ebenfalls Maßstäbe: Es gehört zum gepflegten Stil des Hauses, Selbstabholer aus der Region genauso professionell zu bedienen wie Großkunden. Mag vielleicht der eine oder andere gestandene „Kapitän der Landstraße“ darüber staunen, dass eine im Kleinwagen vorfahrende Hausfrau ebenfalls ein Hofticket erhält – und anschließend ein Gitterrost für ihr Häuschen abholt: Auch das ist im wahrsten Sinne des Wortes eine logistische Meis(t)erleistung. 

 

Quelle: Layout LogistikPlan GmbH