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Studie: Logistik-Outsourcing in der Lebensmittelbranche

Der Anteil von Logistik-Outsourcing am gesamten Logistikmarkt hat von 27 Prozent zur Jahrtausendwende auf 39 Prozent im Jahr 2013 zugelegt. Moderne Lebensmittellogistik gehört zum Alltag und ist dennoch speziell: Strenge Auflagen des Gesetzgebers, Hygienevorschriften, unterbrechungsfreie Kühlketten und empfindliche Ware lassen keinen Spielraum für Fehler.

Im Rahmen einer von der TU Dresden unterstützten Studie befragte LogistikPlan zehn Logistikleiter großer Unternehmen aus der Nahrungsmittelbranche mit jeweils über 100 Millionen Euro Jahresumsatz, die Logistik-Outsourcing praktizieren. Dabei fiel auf, dass sich die befragten Unternehmen in der Vergangenheit keine konkreten strategischen Ziele für das Outsourcing gesetzt hatten. Die Fremdvergabe logistischer Tätigkeiten ist heute Bestandteil der operativen Geschäfte und unterliegt keiner langfristigen Überwachung.

Operative Kennzahlen überwiegen

Die Unternehmen definieren operative Ziele in Form von Kennzahlen, die sie in einem festen Zyklus messen und auswerten. Alle befragten Experten bestätigten Vorgaben im Hinblick auf Logistikqualität. Kostenziele erwähnten jedoch nur sieben Befragte. Wobei die Experten deutlich zufriedener mit der Erfüllung der Qualitätskriterien als mit Erreichung der Kostenziele sind. Grund ist die Marktmacht des Handels gegenüber den Nahrungsmittelherstellern, die den Kostendruck des Handels an ihre Logistikdienstleister weitergeben.
Mehrere Experten erläuterten, dass die potentielle Erweiterung des Auftragsvolumens ein wirksamer Anreiz sei, um Dienstleister zu noch besseren Leistungen anzuspornen. Die Mehrzahl der befragten Unternehmen nannte die Kontrolle der Dienstleister als wichtigstes Instrument zur Erreichung der operativen Ziele. Nach dem Motto: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“

Kontrollinstrumente nachträglich implementieren

Alle Nahrungsmittelhersteller, die Qualitätsziele gemeinsam mit ihrem Logistikpartner entwickelten, sind mit der Zielerreichung durchweg zufrieden oder sehr zufrieden. Die Hälfte der befragten Unternehmen gab an, in den Verträgen Malus-Regelungen eingebaut zu haben. Unterschreitet der Logistikdienstleister das vereinbarte Service-Niveau, müssen Strafen an den Vertragspartner gezahlt werden. Insgesamt werden Malus-Regelungen häufiger angewandt als Bonus-Zahlungen.

Von einer langfristigen Erfolgskontrolle beziehungsweise Wirtschaftlichkeitsanalyse ihres gesamten Logistik-Outsourcing-Projektes könnten viele Unternehmen profitieren. LogistikPlan unterstützt sie bei der Entscheidung, welche gängigen Kontrollinstrumente angewendet werden sollten und entwickelt ebenfalls individuelle Kennzahlsysteme. Beides lässt sich auch nach einem bereits vor Jahren erfolgten Logistik-Outsourcing implementieren.