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Addinol schaltet einen Gang hoch: Produktion und Versandlogistik wachsen weiter

Chemielogistik: Schmierstoffe „Made in Sachsen-Anhalt“ – modernstes Versandlager für den Export in 120 Länder

Im Chemiepark Leuna errichtet die Addinol Lube Oil GmbH derzeit ihr neues Versandlager. Der traditionsreiche Chemieproduzent entwickelt und vertreibt Hochleistungs-Schmierstoffe für den gesamten Weltmarkt. Dank seiner hohen Innovationskompetenz und Produktqualität konnte Addinol in den letzten 20 Jahren seinen Exportanteil auf gut 60 Prozent steigern – und gleichzeitig Umsatz mehr als verfünffachen! Angesicht der weiter steigenden Nachfrage investiert der Hidden Champion nicht nur in den vorausschauenden Ausbau seiner Produktion, sondern auch in eine leistungsfähige Logistik. Der Lagerneubau, den LogistikPlan gemeinsam mit dem Industriebauspezialisten Plingel geplant hat, fügt sich optimal in die bestehende Standortstruktur ein. Denn neben dem Wachstum der Lagerkapazität zeichnet sich das neue Versandlager durch platzsparende Lagerausrüstungen und materialflussfreundliche Prozesse aus – von der Produktion über die Verpackung bis zum Versand.

 

Geschäftsführer Georg Wildegger

Made in Germany: Georg Wildegger, Geschäftsführer der Addinol Lube Oil GmbH, setzt auf Wachstum mit professioneller Chemielogistik. (Foto: Egbert Sass)

„Wer gut schmiert, der gut fährt.“ Was sich wie eine Binsenweisheit anhört, entspricht den Tatsachen. Motoren und Getriebe jeglicher Art, die mit dem falschen Schmierstoff malträtiert werden, erleiden oft teure Schäden. Dies zu verhindern, hat sich Addinol zur Aufgabe gemacht – und das schon seit 85 Jahren. Ob New York, Rio oder Tokio: Aus dem Mitteldeutschen Chemiedreieck werden Standard- und Hochleistungsschmierstoffe in 120 Länder in aller Welt geliefert – nach Europa von A wie Albanien bis Z wie Zypern ebenso wie in die USA, nach Brasilien und Japan.

Schmierstoffe made in Germany

Geforscht, entwickelt und produziert wird ausschließlich in Leuna. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Im Jahr 2020 kürte die Universität St. Gallen das Unternehmen zum Weltmarktführer in den Bereichen Hochtemperatur-Kettenöle und Biogasmotorenöle. Als eines der wenigen konzernunabhängigen Unternehmen der deutschen Mineralölindustrie hat sich Addinol breit aufgestellt. Neben „Klassikern“ wie Ölen für Kraftfahrzeugmotoren und Getriebe werden auch Schmierstoffe der neuesten Generation entwickelt, zum Beispiel für Windkraftanlagen und Kraftwerksturbinen. 

„Zwei Drittel unserer Erträge erwirtschaften wir mit Industrieschmierstoffen“, betont Geschäftsführer Georg Wildegger. „Unser vergangenes Geschäftsjahr haben wir mit einem Umsatzwachstum von 17 Prozent auf 85 Millionen Euro beendetet, wobei das Mengenwachstum über acht Prozent beträgt.“ Bereits in den Vorjahren verzeichnete das Mineralöl-Unternehmen ähnlich hohe Wachstumsraten. Um die steigenden Lager- und Versandmengen auch in Zukunft erfolgreich abzudecken, wurde LogistikPlan mit der Erweiterungsplanung betraut, die das Versandlager um 5.000 Quadratmeter Fläche und die Gesamtkapazität auf 8.000 Stellplätze vergrößert. „Wir möchten auf möglichst geringer Fläche viel unterbringen“, so die klare Erwartung von Addinol-Geschäftsführer Georg Wildegger an die LogistikPlaner.

Hoher Warenumschlag und breites Sortiment

Die besondere logistische Herausforderung dabei: rund 650 Ölsorten und 2.500 Artikel sind im Lager mit durchschnittlich vier verschiedenen Verpackungsarten abzubilden. Kein Pappenstiel bei einem dynamischen Lagerumschlagsfaktor von 10,5. Etwa 80 Prozent der Produkte und Gebinde gehören als sogenannte Schnelldreher zur Kategorie A. Daneben ist aber auch die Lagerhaltung für seltenere Spezialöle zu sichern, die oftmals nach Kundenspezifikation hergestellt, meistens der Umschlagklasse B und C angehören.

Der Neubau des Lagergebäudes im Chemiepark Leuna profitiert von einer vorausschauenden Struktur des Baufeldes, die der Bauherr bereits mit der Ansiedlung 20 Jahre zuvor vorbereitet hatte. Gleichzeitig bietet die Errichtung des neuen Versandlagers nun Möglichkeit, über die Jahrzehnte gewachsenen, örtlich verteilten Logistikfunktionen zu entflechten. „Vom Wareneingang über Lagerung und Kommissionierung bis zum Warenausgang konnten wir einen effizienten Materialfluss einrichten“, erläutert LogistikPlan-Geschäftsführer Stefan Gärtner die Quintessenz des Planungsprozesses. „Im integrierten Team-work von Bau- und Logistikplanung haben wir für eine industriegerechte Bauhülle und für eine moderne Lagertechnik gesorgt. Aber auch für eine sichere Infrastruktur“. Denn 95 Prozent der gelagerten Stoffe unterliegen der Wassergefährdungsklasse WGK I. Entsprechend der Hallenhöhe und Produktspezifik haben die Fachplaner eine brandschutzgerechte Sprinkleranlage und die Einhaltung der Löschwasserrückhalte-Richtlinie in der Lagerplanung berücksichtigt.

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Alles fließt: beim Materialfluss zwischen Produktion und Lager zählen Logistikeffizienz und kurze Wege. (Foto: Jürgen Jeibmann Photographik)

Maßanzug von der Problemlösung bis zur Umsetzung

Um eine effiziente Lagerbewirtschaftung und optimale Ausnutzung der Baukubatur zu ermöglichen, wurde das Lager in unterschiedliche Zonen und skalierbare Ausbaustufen aufgeteilt – vom Blocklager über das klassische Palettenhochregal bis zur Verschieberegalanlage. Zur Realisierung des Lagerkonzeptes erstellte LogistikPlan für Addinol das Lastenheft zur Ausschreibung der Ausrüstungen und unterstützte den Auftraggeber vom Angebotsvergleich bis hin zur erfolgreichen Vergabe.

Auch die LogistikPlan-Projektarbeit unter den Einschränkungen der COVID-19-Pandemie stattfand, äußert sich Addinol-Geschäftsführer Georg Wildegger zufrieden. „Die Firma LogistikPlan haben wir als Geschäftspartner nicht nur wegen ihrer Erfahrung in der Chemielogistik ausgewählt, sondern auch hinsichtlich ihrer Kompetenz zur Problemlösung. Das gute Ergebnis der Planung spricht für sich!“

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Hoher Durchsatz: Rund 80 Prozent der Produkte im Versandlager von Addinol gelten als Schnelldreher. (Foto: Jürgen Jeibmann Photographik)

│Text: Egbert Sass

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